Baukultur

2014 gewann die neue bahnstadt opladen GmbH im Wettbewerb „10 Jahre Stadtumbau in Nordrhein-Westfalen“ mit dem Konzept „Neues Leben auf ehemaliger Bahnbrache“ einen ersten Preis in der Kategorie „Entwicklung von Brachen“. Das Gelände der Neuen Bahnstadt Opladen ist Ziel zahlreicher Fachbesucher und von Institutionen und Behörden, die sich für die nachhaltige Entwicklung von Brachflächen interessieren: So stellte sich die Neue Bahnstadt im Sommer 2016 einem Kreis internationaler Fachleute vor, die im Rahmen der Bonner „UN-Summer-Academy“ gezielt zu einem Besuch in die Bahnstadt gekommen waren. Das NRW-Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr würdigte auch die hohen Standards der Baukultur, die in Leverkusen-Opladen umgesetzt werden. Diese hohen Qualitätsstandards spiegeln sich besonders in der Architektur und in der Gestaltung der neuen Wohn- und Geschäftshäuser wieder.

Alle Bauherren und Investoren müssen sich an die Vorgaben des „Qualitätshandbuch Wohnen“ der nbso GmbH halten. So ist unter anderem vorgeschrieben, dass die Fassaden aller Wohnbauten einen mindestens 20-prozentigen Anteil des „historischen“ rötlichen Backsteins aufweisen müssen. Der Backstein ist das typische Baumaterial des ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerks. Die denkmalgeschützten „Leuchttürme“ der Industriekultur auf dem Gelände – das Kesselhaus, der „Funkenturm“ und das Magazin – sind Backsteinbauten. Viele Wohnhäuser orientieren sich in ihrer kubischen Form am Beispiel Kesselhaus. Typisch für die Baukultur der neuen Bahnstadt Opladen ist der Respekt vor den Denkmälern des Ausbesserungswerks. 

So lebt nicht nur die historische Architektur neu auf. Der historische, parkähnliche Baumbestand aus den Zeiten des Ausbesserungswerks wurde erhalten und dient als  „Rückgrat“ aller neuen Planungen für das Gelände. Ein sieben Hektar großes „grünes Kreuz“ mit großzügigen Grünflächen und Spielplätzen macht heute maßgeblich das Flair in der neuen Bahnstadt Opladen aus. 

Neue Handwerksbetriebe in historischen Bahnhallen

Respekt vor dem Bestehenden und der Wille zur modernen Weiterentwicklung – diese Maximen der Baukultur prägten von Anfang an die Vorgehensweise. Sie wurden auch bei der Entwicklung des „Handwerkerhofes“ beherzigt. Die nbso GmbH unterstützte tatkräftig die Handwerker, die schon zu Zeiten der Deutschen Bahn auf dem Gelände ansässig waren. Sie schufen aus einem kleinen Nukleus einen ökologischen Handwerkerhof. Schon 2012 wurden sie dafür vom Land NRW mit dem „Eco Industrial-Preis“ gewürdigt. Sie hatten alte Bahnhallen aufwändig saniert und erhalten und neue gebaut. Heute haben über 21 kleine und mittlere Handwerksbetriebe mit insgesamt 155 Beschäftigten ihre Adresse „Am Handwerkerhof“ in der neuen Bahnstadt.

Preisgekröntes Stadtumbauprojekt

„Das Projekt ist preiswürdig, weil das neue Stadtquartier nicht nur durch seine Größe, sondern auch mit seiner Nutzungs- und Funktionsmischung auf das benachbarte Zentrum Opladen und die Stadt Leverkusen insgesamt ausstrahlt. Außergewöhnlich sind das breite Kooperationsbündnis (mit Hochschule und DB), die erfolgreiche Mittelbündelung sowie die Orientierung an den historischen städtebaulichen und architektonischen Grundlagen. Auch das Beteiligungskonzept verdient Beachtung. Es umfasst u. a. eine Perspektivenwerkstatt mit 650 Bürgern, jährliche Projekttage, Führungen, Spielplatzbeteiligungen, Sprechstunden bei der Bahnstadt-Info usw.
Zwischen Architekten, privaten Bauherren und Bürgern fand ein intensiver Dialog statt. Die Neue Bahnstadt Opladen ist ein zentraler Entwicklungsschwerpunkt des Stadtentwicklungskonzeptes der Stadt Leverkusen und setzt Inhalte von Ratsbeschlüssen zum zentrumsnahen Wohnen sowie zum Klimaschutz um. Sie ist somit Teil der gesamtstädtischen Entwicklungsstrategie. 

Das sagt die Jury:

  • „Hier gibt es wirklich ein Beispiel dafür, wie man die Wende schaffen kann. Opladen war früher eine Eisenbahnerstadt, die ihre Identität völlig verloren hatte. Sie haben aus dem Leid eine Chance gemacht, das ist absolut bemerkenswert.“
  • „Hier geht es um mehr, als nur eine Brache zu füllen, es geht um einen Beitrag für gesamt Opladen. Es ist ein strategisch kluger Ansatz, der prozesshaft hervorragend organisiert ist.“

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