FAQs Neue Bahnstadt Opladen

Im Leverkusener Stadtteil Opladen wurde Ende 2003 das Bahn-Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn AG geschlossen. Hunderte Arbeitsplätze gingen verloren. Die Stadt stand vor der Aufgabe, neue Nutzungsideen für große innerstädtische Bahnbrachflächen zu entwickeln. Auf rund 72 Hektar ehemaliger Bahnflächen entsteht seit 2008 ein neues Stadtquartier. Das Ergebnis ist heute schon deutlich sichtbar und erlebbar. Schwerpunkt der Entwicklung war in den ersten Jahren die Ostseite – die Fläche des ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerks. Hier entstanden nach der Erschließung neue Wohn- und Gewerbegebiete und großzügige öffentliche Grünflächen. Es bietet Raum für Wohnen, Arbeiten, Freizeit und in Zukunft auch für Bildung mit dem Campus Leverkusen der Technischen Hochschule Köln. Zwei neue Brücken verbinden die Ost- und Westseite des Geländes. Mittlerweile liegt der Fokus insbesondere auf der städtebaulichen Entwicklung der Westseite – 12 Hektar ehemalige Bahnbrachfläche werden bis 2023 für neues Wohnen, Einkaufen, Gewerbe, Dienstleistungen und Grün entwickelt. Dies ist die Neue Bahnstadt Opladen.

Die Neue Bahnstadt Opladen hat einen Gesamt-Finanzbedarf von 137 Mio. €.

137 Mio € werden investiert:

•    in Grundstückserwerb (zur späteren Vermarktung)
•    in Sanierung und Herstellung von Böden als zukünftige Verkaufsfläche sowie in die Verlegung der Gütergleisstrecke
•    in Erschließung, Planung und Bau von:
•    Straßen, Brücken, neuer Verkehrsinfrastruktur und  öffentlichen Grünflächen
•    in die für alle Gewerke notwendige Planung

Ca. 50 Mio € sind kalkuliert als Einnahmen aus Grundstücksverkäufen an Investoren aus den Bereichen Wohnungsbau und Gewerbe.

Die weiteren Kosten werden anteilig vom Bund, dem Land NRW und der Stadt Leverkusen getragen:

Zwischen 70 und 80 Prozent der Kosten werden durch den Bund und das Land NRW über verschiedene Förderprogramme finanziert.

Die wichtigsten Landes-Finanzierungstöpfe sind Mittel aus dem „Stadtumbau-Programm“, aus dem Programm zur Förderung des kommunalen Straßenbaus und aus der ÖPNV/SPNV Investitionsförderung. Insgesamt sind es ca. 62 Mio €.

Die Stadt Leverkusen finanziert einen kommunalen Eigenanteil von 25 Mio €.

Die nbso GmbH als 100-prozentige Tochter der Stadt legt dem Rat der Stadt Leverkusen einmal jährlich einen Kosten- und Finanzierungsplan vor. Dieser muss vom Rat der Stadt Leverkusen genehmigt werden.

Die interdisziplinär erstellte Kosten-Nutzen-Analyse zum Gesamtprojekt Neue Bahnstadt Opladen, die 2011 erstellt wurde, geht von privaten Folgeinvestitionen durch die Umsetzung des Projekts in Höhe von 350 Mio € aus.

Verantwortlich für die Entwicklung der Neuen Bahnstadt Opladen sind die Stadt Leverkusen und deren 100-prozentige Tochter, die neue bahnstadt opladen GmbH (nbso GmbH). Diese wurde 2008 gegründet. Die Neue Bahnstadt Opladen wurde von Beginn als ein förderfähiges Strukturprojekt innerhalb der „Regionale 2010“ anerkannt und wird heute weiterhin von der „Region Köln/Bonn e.V.“ unterstützt. Wichtige Partner als Fördermittelgeber sind der Bund, die Landesregierung NRW und die Bezirksregierung Köln. Die DB AG ist Partner seit der ersten Stunde bei der Revitalisierung der Bahnbrachflächen und bei der Verlegung der Gütergleise. Wichtige Akteure bei der Entwicklung des Campus Leverkusen und von Studentenwohnungen sind die Technische Hochschule Köln (vormals Fachhochschule Köln), der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW, die IHK Köln, der CHEMPARK und das Kölner Studentenwerk. Die Vermarktung der Gewerbeflächen erfolgt gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WFL) und den städtischen Liegenschaften. Wichtige Akteure sind neben den Fachbereichen der Stadt Leverkusen insbesondere die Energieversorgung Leverkusen (EVL) und die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL), das NaturGut Ophoven und das Kulturausbesserungswerk, der Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen (OGV) und der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Opladen e.V.. Hinzu kommen private Bauherren aus den Bereichen Wohnungs- und Gewerbebau.

Die Neue Bahnstadt Opladen wird durch die Personen- und Güterzugstrecke in eine Ost- und eine Westhälfte geteilt. Das Gelände der Neuen Bahnstadt umfasst rund 72 Hektar.

Ein großer Teil dieser Fläche entspricht dem Bereich des ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerks. Dieser Teil liegt östlich des Bahnhofs Opladen und der Personenzuggleise. Westlich der Personenzuggleise – unmittelbar angrenzend an den Bahnhof Opladen – befindet sich eine circa 12 Hektar große Fläche, die bis Dezember 2016 wie auf einer Insel eingeschlossen zwischen der Personenzug- und Güterzuggleisstrecke lag. Durch die erfolgte Verlegung der Güterzugtrasse kann die Fläche ebenfalls städtebaulich genutzt werden. Hier entsteht nun die Bahnstadt West – mit neuem Einkaufen, Wohnen, Gewerbe, Grün, Freiraum und Dienstleistungen.

Das Gebiet der Neuen Bahnstadt umfasst unter anderem auch eine Fläche von 12 Hektar. Sie befindet sich rund um den Bahnhof Opladen und entlang der Bahnlinie (von der Lützenkirchener Straße bis zur Fixheider Straße). Lange Zeit lag die Fläche eingeschlossen – und daher ungenutzt – zwischen den Personenzug- und den Güterzuggleisen. Um diesen Raum städtebaulich zu nutzen, wurde die zweigleisige Güterzugstrecke plus Überholgleis 2015/16 direkt neben die Personenzugstrecke verlegt. Dafür wurden bereits ungenutzte Bahngebäude wie das alte Zollamt, aber auch das bestehende Bahnhofsgebäude abgerissen. Das Ziel der Gütergleisverlegung war also die Aufhebung der Insellage und die Nutzung der freigewordenen Fläche für Wohnbebauung, Gewerbe und Einkauf. Im Dezember 2016 ging die neue Gütergleisstrecke in Betrieb. Die Vorbereitungen für den Bau der Bahnstadt West laufen.

Nach Abschluss der Gütergleisverlegung folgt seit 2017 der Bau der Europa-Allee, ehemals unter dem Arbeitstitel “Neue Bahnallee” bekannt. Die Europa-Allee verläuft zwischen Lützenkirchener Straße und Fixheider Straße. Die Europa-Allee ist eine Haupterschließungsstraße. Sie wird das Zentrum von Opladen vom Durchgangsverkehr entlasten und die geplante neue Wohnsiedlung auf der Westseite an das Straßennetz anbinden. Geschätzt werden zwischen 8000 und 10.000 Fahrzeuge pro Tag die Straße nutzen. Die “Baufeldfreimachung” für die Europa-Allee hat im August 2017 begonnen und wurde im September 2018 abgeschlossen. Im Rahmen dieser bauvorbereitenden Maßnahme wurde der Boden des Baufelds von überschüssigem Material, wie Fundamentresten aus der Zeit des Bahn-Ausbesserungswerks, befreit. Im Juni 2019 wurde die Europa-Allee teileröffnet. Ab Ende Mai 2021 wird die Europa-Allee vollständig befahrbar sein und sukzessive fertiggestellt.

Das Gelände des ehemals unzugänglichen Bahn-Ausbesserungswerks (Ostseite) ist für jedermann offen und komplett erschlossen: Neue Wohngebiete für perspektivisch rund 1300 Menschen und ein Gewerbegebiet mit 65 Unternehmen sind entstanden. Die hier angesiedelten Betriebe beschäftigen mittlerweile über 650 Menschen. Großzügige Grünflächen mit verschiedenen Spiel- und Aufenthaltsflächen wurden angelegt. Das Gelände ist durch Straßen, Radwege, die Campusbrücke und die Bahnhofsbrücke in das Stadtgefüge integriert. Der Neubau der TH Köln Campus Leverkusen wird im Dezember 2020 abgeschlossen sein. Auf der Westseite ging im Dezember 2016 die neue Gütergleisstrecke in Betrieb. Damit ist der Weg für den Bau der Bahnstadt West mit neuem Geschäftszentrum, Dienstleistung, Wohnen, Grün und Gewerbe frei. Die Vermarktung für den Bau von 500 Wohneinheiten zwischen Goethestraße und Karlstraße ist weitgehend abgeschlossen.

Ja, darauf wird besonderen Wert gelegt. Markante Gebäude wie der Wasserturm, das Magazin und auch die Alte Feuerwache auf der Ostseite wurden denkmalgerecht bzw. sehr behutsam saniert und einer neuen Nutzung zu geführt. Auch das Ledigenwohnheim sowie das Kesselhaus, das schon von weitem sichtbar die Bahnstadt prägt, werden denkmalgerecht saniert. Das Kesselhaus soll künftig Platz für Wohnungen, Büros und Gastronomie bieten. Der Bau von neuen Wohngebäuden unterliegt hohen Qualitätsstandards hinsichtlich der äußeren Gestaltung. So müssen die Fassaden beispielsweise einen Mindestanteil von 20 Prozent des für die Bahnstadt charakteristisch roten Backsteins aufweisen. Im Gewerbegebiet konnten zwei Hallen der Deutschen Bahn AG erhalten und saniert werden. Darüber hinaus stehen Bestandsgebäude wie die Eisenbahner-Wohnhäuser an der Werkstättenstraße unter Denkmalschutz. Mittlerweile ist ein Rundweg installiert, der an ein Jahrhundert Arbeit und Leben rund um das historische Bahnausbesserungswerk erinnert.

Alle Arbeiten sollen bis 2023 umgesetzt sein, mit Ausnahme des Bruno-Wiefel-Platzes und dem Brückenabgang in Richtung Bahnhofstraße, diese werden erst im Zuge der Realisierung des Bahnhofsquartiers erstellt werden. Die nbso GmbH informiert hier auf diesen Seiten fortlaufend über den Baufortschritt.

Die nbso fühlt sich einer intensiven Bürgerbeteiligung verpflichtet. So wurde im Jahr 2000 eine Perspektivenwerkstatt mit 650 Bürgern durchgeführt. Seit 2010 gibt es einen Projekttag („Brückenfest“) auf dem gesamten Gelände, der mittlerweile im Zweijahresrhythmus stattfindet. 2015 wurde erstmals statt des Brückenfests der bundesweite „Tag der Städtebauförderung“ auf dem Gelände der Bahnstadt ausgerichtet. Im Rahmen einer „Spielplatzbeteiligung“ fand eine moderierte Beteiligung von Senioren, Schulkindern, Jugendlichen und Bauherren an der Grün- und Spielplatzplanung statt. Die Vermarktung der städtischen Wohngrundstücke lief unter anderem über Baubörsen, zudem gab es „Baustellenfrühstücke“ mit Kaufinteressenten und Bauherren. Im Januar 2015 fand im Rahmen der „Frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ eine Informationsveranstaltung zum Bebauungsplan für die Westseite statt. 2016 wurde die Grün-und Freiraumplanung für die Westseite im Rahmen eines Werkstattverfahrens mit interessierten Bürgern erarbeitet. 2018 wurde zur Vermarktung des Bahnhofsquartiers ein dialogorientiertes Investorenauswahlverfahren durchgeführt. In diesem Rahmen wurden zwei Bürgerbeteiligungen erfolgreich durchgeführt. Monatlich bietet die nbso im Zeitraum von März bis Oktober Führungen über das Gelände an. In der „Bahnstadt-Info“ in der Freiherr-vom-Stein-Straße 3 findet immer mittwochs von 17.00-18.00 Uhr eine Bürgersprechstunde statt. An jedem ersten Mittwoch des Monats lädt die nbso zum „Bahnstadt-Mittwoch” Experten ein, die zu aktuellen Themen des Bauens Rede und Antwort stehen.

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