nbso – Jahres-Rückblick 2019 und Ausblick auf das Jahr 2020

Im Jahr nach dem Zehn-Jahres-Jubiläum wurde die Erfolgsgeschichte der Neuen Bahnstadt Opladen fortgeschrieben.

Schlussspurt im Osten, Baufortschritt im Westen. So lassen sich die Entwicklungen auf den großen Baustellen auf der Ost- als auch auf der Westseite der Neuen Bahnstadt zusammenfassen.

Am Dienstag, 23.07.2019, machte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, im Rahmen ihrer Heimat Tour auch Halt in der Neuen Bahnstadt Opladen. „Die Bahnstadt. Ein Areal mit ganz viel Vergangenheit und ganz viel Zukunft.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Ministerin Scharrenbach beim abschließenden Empfang im Turm der Altstadtfunken.

„Das Interesse an den Fortschritten der Neuen Bahnstadt ist groß“, betont der Vorsitzende des Aufsichtsrates der nbso, Paul Hebbel. „Dafür möchte ich mich im Namen der gesamten nbso bedanken. Dieses stetig wachsende Interesse ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass sich das immense Bauprojekt unübersehbar auf den Stadtteil Opladen zubewegt. Es fordert uns aber auch dauerhaft heraus, nicht nachzulassen und den Westteil in der gleichen Qualität zu entwickeln, so wie uns das in der Bahnstadt Ost gelungen ist.“

Ist denn ein Ende schon in Sicht? „72 Hektar innerstädtisch zu entwickeln, ist eine unglaubliche Herausforderung und Daueraufgabe“, sagt Vera Rottes, Geschäftsführerin der nbso. „Die Fortschritte sind aber unübersehbar.“ Sie verweist darauf, dass auf der Ostseite der Bau der TH Köln Campus Leverkusen Ende des Jahres 2020 endgültig abgeschlossen sein wird. Im Herbst 2020 soll der Umbau der alten Zeichenwerkstatt fertig sein. Mit dem „Haus der Wirtschaft“ schließt sich eine Lücke zwischen der Alten Feuerwache und den Verwaltungsgebäuden des Ausbesserungswerks. Diese Umnutzungen historischer Gebäude stehen stellvertretend für den Umgang mit Bestandsgebäuden. Mit der anstehenden Umnutzung des Kesselhauses wird diese Ensemblebildung historischer Bestandsgebäude weiter ausgebaut.

Auf der Westseite steht der Bau der Europa-Allee zu einem großen Teil vor dem Abschluss. Parallel dazu wurde die Lärmschutzwand errichtet und begrünt. Um die Erschließungsbeiträge, die von der Stadt Leverkusen für den Bau der Wand erhoben werben, gab es anfangs viel Kritik. Mit der Entscheidung des Rats, den städtischen Beitrag auf 20 Prozent zu erhöhen, kam jedoch Beruhigung in die Sache. Im Herbst 2020 wird der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) in Betrieb genommen, um dann den alten ZOB rückzubauen und das Feld frei zu machen für den Bau des Bahnhofsquartiers. Dann gibt es mit dem Torhaus endlich eine Lösung für die Probleme mit dem Aufzug, der 2019 sowohl der Stadt und nbso als auch der Bürgerschaft Sorge und Verdruss bereitete. Last but not least, nachdem die Kaufverträge für drei von sechs Grundstücken abgeschlossen wurden, beginnen aller Voraussicht nach in diesem Jahr auch die Bauarbeiten für die Wohnbebauung im Westen.

Entwicklung auf der Ostseite – Was tut sich konkret 2020?

2020 werden in großen Schritten die gewerbliche Entwicklung und der Wohnungsbau auf dem Gelände der Neuen Bahnstadt Opladen komplettiert:

Fertigstellung der TH Köln Campus Leverkusen

Die Fertigstellung des Gebäudes wird für Ende 2020 erwartet. Für die Aufnahme des Lehr- und Forschungsbetriebs bedarf es noch umfangreicher Innenarbeiten. Der Betrieb wird somit zum Wintersemester 2021/22 starten.

Umbau des Ledigenheimes zum Opus-Office an der Werkstättenstraße

2018 hat das Unternehmen BAUCONZEPT Lichtenstein in Sachsen das Gebäude von der Cube Real Estate übernommen und die Planungen zum Umbau und Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes aufgenommen. 2019 haben die Bauarbeiten begonnen. Diese werden im Verlauf des Jahres 2020 abgeschlossen.

Gastronomie in der Werkstättenstraße

Im November 2019 hat das Restaurant „The Station“ die Räume in der Werkstättenstraße bezogen. Der Name erinnert an die Geschichte der Bahnstadt, der eigene Anspruch wird mit „entspannter Atmosphäre und kreativer Küche“ formuliert. Am anderen Ende der Werkstättenstraße hat sich das ehemalige „Olympos“ umbenannt und damit auch ein Bekenntnis zum Umfeld abgegeben. Die neuen Namen „Bahnstadt-Grill“ und „Bahnstadt-Biergarten“ sprechen für sich.

Neubau Cube Factory 577

Cube Real Estate revitalisiert die ehemalige Bahnausbesserungshalle mit markanter Industriearchitektur, einem integrierten Konzept mit Wohn-, Bu?ro-, Gastronomie- und Sportnutzung sowie Mikroapartments in direkter Nachbarschaft zum TH Köln Campus Leverkusen. Die Bauarbeiten wurden 2019 mit dem Teilabriss der alten Werkshalle begonnen. Ab 2020 werden die neuen Gebäude und Nutzungen in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro JSWD sukzessive errichtet. Im ersten Bauabschnitt entstehen über 300 Mikro-Appartements. Bis 2022 sollen die gesamten Arbeiten an dem Komplex mit vier Baukörpern abgeschlossen sein.

Fertigstellung des Angers

Der Freiraum in der Bahnstadt Ost erhält mit der Gestaltung des Zugangs zur TH Köln Campus Leverkusen und der Cube Factory 577 einen neuen Baustein. Über diese Zuwegung wird in Zukunft der Haupteingang der TH Köln am Campusplatz erreichbar sein.

Fünf Pflanzinseln, die sich in Richtung Campusplatz verjüngen, nehmen insgesamt 12 Schnurbäume auf. Die Baumart entwickelt im Einzelstand eine sehr ausladende und rundliche Krone. Diese nimmt mitunter riesige Ausmaße und skurrile Formen an. Das macht die Schnurbäume nicht nur zu außerordentlichen Schönheiten, sondern auch zu idealen Schattenspendern.

Kesselhaus

Nachdem im Sommer 2019 im Kesselhaus die vorbereitenden Arbeiten für die Sanierung des Gebäudes begonnen haben, hat mit der Entfernung zweier Schornsteine am 29. November 2019 der Umbau des alten Kesselhauses begonnen.

Auf rund 1.600 Quadratmetern Grundfläche errichtet Greyfield 32 möblierte Apartments, zwei Gewerbeeinheiten sowie eine Gastronomiefläche mit einem bereits genehmigten Außenbereich. Für die Konzeptionierung des Umbaus arbeitet Greyfield mit dem Architekturbüro Oxen aus Köln zusammen. Die Fertigstellung erfolgt im Frühjahr 2021.

Ehemalige Zeichenwerkstatt / Haus der Wirtschaft

Die früheren Zeichenbüros an der Werkstättenstraße werden durch den Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Rhein-Wupper in Büroräume, die vorwiegend der Eigennutzung dienen, sowie Gastronomie mit Außengastronomie umgebaut und erweitert. Die Bauarbeiten haben im 3. Quartal 2019 begonnen. Das ausführende Architekturbüro Rotterdam Dakowski erwartet die Fertigstellung im Herbst 2020.

Fertigstellung des Quartiers für generationsübergreifendes Wohnen an der Bahnstadtchaussee

Die Firma Paeschke GmbH wird in den nächsten Wochen ihre letzten Gebäude an der Bahnstadtchaussee für Wohnnutzung fertigstellen. Hier entstehen 32 Miet-Wohnungen.

Förderzusage für die Dreifachsporthalle

Im Dezember 2019 erhielt die Stadt Leverkusen die Förderzusage für die Dreifachsporthalle für die NRW Sportschule Landrat-Lucas-Gymnasium auf dem Areal der nbso. Die Sporthalle wird am östlichen Fuß der Campusbrücke entlang der Werkstättenstraße entstehen. 2020 startet die Ausführungsplanung. Baubeginn soll im September 2021 sein, im März 2023 die Fertigstellung.

Entwicklungen auf der Westseite 2020 – was passiert dort?

Verkehrlich und freiräumlich hat die Westseite große Fortschritte gemacht. Damit sind auch die Voraussetzungen für den Baustart des Bahnhofsquartiers und der Wohnkomplexe entlang der Europa-Allee geschaffen worden.

Fertigstellung Europa-Allee inklusive Lärmschutzwand

Im Juni letzten Jahres wurde die Europa-Allee teileröffnet. Im Mai 2020 wird diese nahezu auf voller Länge befahrbar sein. In der Folge sind allerdings noch abschließende Arbeiten notwendig. Die endgültige Fahrbahndecke muss noch hergestellt werden, außerdem werden die Gehwege noch angelegt.

Die Europa-Allee dient der Verkehrslenkung als direkte Nord-Süd-Verbindung zwischen Rat-Deycks-Straße/Rennbaumstraße und Robert-Blum-Straße. Dadurch wird die derzeitige Nord-Süd-Verbindung über Bahnallee, Humboldtstraße und Robert-Koch-Straße entlastet. Zugleich werden aber auch die neu entstehenden Quartiere verkehrlich erschlossen. Städtebaulich betrachtet werden mit dieser neuen Haupterschließungsstraße für Opladen die Voraussetzungen zur Entwicklung der Westseite der Neuen Bahnstadt Opladen geschaffen. Planerisch werden die nbso die Anschlüsse der Europa-Allee weiterhin beschäftigen. Es geht um die Anbindung an die Fixheider Straße im Süden und den Kreisel im Norden.

Das Leitbild Grün am Beispiel – Die Begrünung der Lärmschutzwand in der Bahnstadt West

Die Neue Bahnstadt Opladen steht beispielhaft für eine Vielzahl an Maßnahmen zum Klimaschutz in der Stadt Leverkusen. So ist auf voller Länge der Europa-Allee 2019 eine Eichen-Allee entstanden. Die Sumpfeichen zählen zu den sogenannten Klimabäumen, die hohe Widerstandkräfte gegenüber dem Klimawandel aufweisen. Die Bahnstadt West wird damit durch einer der längsten Alleen Leverkusens durchzogen. Parallel dazu verläuft die Lärmschutzwand, die mit wildem Wein bepflanzt ist.

Die Begrünung der Lärmschutzwand in der Bahnstadt West ist im November 2019 von der Stadt Leverkusen zum Leuchtturmprojekt für nachhaltige Fassadenbegrünung. Als Teil einer klimavorsorgenden Strategie soll sie Vorbildcharakter haben. Die nbso wird das Thema Begrünung in Richtung Investoren und Bauherren propagieren.

Bau der Rampe Campusbrücke und Ausbau Brückenpark

Mit dem Bau des neuen Brückenparks mit Spiel- und Klettermöglichkeiten für Jung und Alt entsteht eine Parkanlage mit hoher Aufenthaltsqualität, die sich an das Zentrum von Opladen anschließt. Mit der Fertigstellung der Parkanlage ist im Mai 2020 zu rechnen. Dann wird es wieder möglich sein, die Campusbrücke mit dem Fahrrad Richtung Zentrum zu passieren und barrierefrei von der Ost- zur Westseite zu gelangen.

Freiraumgestaltung zwischen Brückenpark und Henkelmännchen-Platz

Seit 2019 schreitet der Ausbau der Freianlagen zwischen Brückenpark und dem zukünftigen Henkelmännchen-Platz voran. In Zukunft wird von Nord nach Süd hinter den zukünftigen Wohngebäuden eine grüne Nord-Süd-Verbindung für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr geschaffen – das sogenannte Grüne Band wird im Mai 2020 fertiggestellt.

Neubau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB)

Durch die frei werdenden Flächen im Rahmen der Gütergleisverlegung ergibt sich erstmalig die Chance, den Zentralen Omnibusbahnhof Opladen (ZOB) in direkter fußläufiger Verbindung zur Bahnstation neu zu organisieren. Seit Mitte 2019 entsteht direkt am Bahnhof Opladen, südlich der Bahnhofsbrücke zwischen Goethestraße und Bahnhofstraße, der neue ZOB. Bauherr sind die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL).

Ab Herbst 2020 wird ein Umsteigen der „kurzen Wege“ mit Blickkontakt zwischen Bahnhof und Busbahnhof ermöglicht.

Bau des Fahrradparkhauses

Im Auge der Fahrradrampe der Bahnhofsbrücke wird ein Fahrradparkhaus integriert. Dieses dient als Fahrradsammelabstellanlage mit elektronischem Zugangssystem. Im Fahrradparkhaus werden zusätzliche öffentliche Einrichtungen geschaffen u. a. WC-Anlage, Trafostandort und Fahreraufenthaltsort wupsi. Die Bauarbeiten beginnen Anfang 2020. Das Fahrradparkhaus wird Ende dieses Jahres fertiggestellt.

Beginn der Bauarbeiten im Bahnhofsquartier

Voraussetzung für den Bau des Bahnhofsquartiers war die Verlegung des ZOB direkt an die Bahnhofsbrücke. Der Rückbau des alten Busbahnhofs schafft den Raum für das neue Quartier. Der neue Busbahnhof wird somit Teil einer neuen Gesamtkonzeption: Hier entsteht ein Bahnhofsquartier mit einem Bahnhofsvorplatz und einem Torhaus. Die Bahnhofsbrücke wird über das Torhaus angebunden und weist in Zukunft direkt in das Zentrum von Opladen. Das Quartier bietet in Zukunft Raum für Wohnen, Einzelhandel und Dienstleistungen.

Im Februar und März 2020 wird der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt. Der Satzungsbeschluss durch den Rat der Stadt Leverkusen ist für September 2020 geplant. Die Bauarbeiten können erst nach dem Rückbau des alten ZOB beginnen. Über das Torhaus und den Bruno-Wiefel-Platz wird in Zukunft die Bahnhofsbrücke angebunden. Womit sich auch momentane Probleme mit dem Aufzug lösen werden. Denn in Zukunft stehen über den Aufzug hinaus eine Freitreppe und zwei Rolltreppen als Aufstiegsmöglichkeiten zur Verfügung.

Wohnbebauung Westseite

Für drei Wohnbaugrundstücke konnten die Kaufverhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden. Für diese Projekte sind 2019 Bauanträge eingereicht worden und befinden sich in Bearbeitung. Für drei weitere Wohnbaugrundstücke ist der Verkauf in 2020 geplant.

Insgesamt sind 500 Wohneinheiten geplant, davon 25 Prozent öffentlich gefördert.

Öffentlichkeitsarbeit 2020

Im Februar 2020 wird die neue Webseite der Neuen Bahnstadt Opladen online gehen. Ob Smartphone, Tablet oder Desktop – die Besucherinnen und Besucher der Webseite erhalten über diesen „Kanal“ alle aktuellen Informationen in Wort und Bild aus der Bahnstadt. Dieser „virtuelle Draht“ soll in Zukunft ausgebaut werden.

Die bewährten Kommunikationskanäle bleiben aber davon unberührt. Auch 2019 war die nbso auf Messen präsent. Die Messe für Stadt- und Projektplanung polis convention und die Immobilienmesse expo real gehören zu den Pflichtterminen im Jahreskalender der nbso. Genauso wichtig ist die Kommunikation vor Ort mit der Bürgerschaft. Unsere Öffentlichkeitsarbeit hat sich von Anfang an durch den persönlichen Kontakt zur Bevölkerung ausgezeichnet“, betont die Geschäftsführerin der nbso, Vera Rottes. Sie lädt auch in Zukunft alle Bürgerinnen und Bürger ein, auch im Jahr 2020 die regelmäßigen Führungen, die von Mitte März bis Oktober stattfinden werden, zu nutzen. Auch die mittwöchlichen Sprechstunden stehen allen Interessierten offen.

Der gezielten Information dient der bekannte und beliebte Bahnstadt-Mittwoch. Hier stehen aktuelle Themen aus der Bahnstadt im Mittelpunkt. Die jeweiligen Experten der nbso GmbH erläutern zukünftige Bauvorhaben und stehen mit ihrem Fachwissen bei Fragen zur Verfügung. Zunehmend haben wir aber auch externe Experten eingeladen.

Frau Rottes und ihr Team freuen sich wieder auf viele Begegnungen und den regen Austausch in der realen Bahnstadt-Welt. So lädt die nbso 2020 wieder zu einem besonderen Fest ein, am 10. Mai feiert die Neue Bahnstadt Opladen ihr Brückenfest.

Auf dem Brückenfest wird auch die neu erarbeitete Stadtsilhouette Opladens ihren ersten großen Auftritt haben. Sie vereint neue und alte Landmarken der beiden Stadtteile und symbolisiert das Zusammenwachsen von Opladen und der Bahnstadt. In Auftrag gegeben hat die nbso die Silhouette als Störer auf den Glastrennwänden des neuen ZOB. Die ersten Präsentationen zeigten jedoch, dass sie durchaus das Potenzial zum Identifikationssymbol hat – von welcher Seite man die Silhouette auch betrachtet mag: von Opladen oder von der Bahnstadt aus. „Hier entsteht Stadt“. In den Köpfen der Betrachter.

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